Absolute Wonder Woman #1
Autorin: Kelly Thompson | Zeichner: Hayden Sherman
Verlag: Panini Comics
Bewertung: ★★★★☆ (4/5 Sterne)
Mit Absolute Wonder Woman #1 präsentieren Kelly Thompson und Hayden Sherman eine radikale Neudefinition der ikonischen Amazone – düster, wild und bildgewaltig.
Ein starker Auftakt, der allerdings nicht ganz die Tiefe oder den emotionalen Punch von „Absolute Superman“ oder „Absolute Batman“ erreicht.
🔥 Inhalt – Kind der Hölle, Retterin der Menschheit
Zeus verbannt die Amazonen – und die kleine Diana landet nicht auf Themyscira, sondern in der Unterwelt, aufgezogen von Circe, der Hexe.
Was folgt, ist eine wuchtige Origin-Story, in der Diana zur Kriegerin wird, auf einem Skelett-Pegasus reitet und mit riesigem Schwert gegen Monster kämpft, um die Menschheit zu retten.
👉 Eine völlig neue Mythologie für Wonder Woman – mutig, aber nicht unumstritten.

✍️ Kelly Thompson – Frischer Mythos, kompromisslos erzählt
Thompson setzt voll auf Konflikt, Magie und Rebellion. Ihre Diana ist keine Diplomatin, sondern eine übermächtige Outlaw-Heldin, die sich ihren Platz in der Welt mit Gewalt und Herz erkämpfen muss.
Die Dialoge sind teils rau, teils poetisch – und zeigen eine Diana, die weder Heldin noch Monster ist, sondern beides.
🎨 Hayden Sherman – Ein Stil, der polarisiert
Shermans Zeichnungen sind eigenwillig, kantig und roh.
- Experimentelle Layouts
- Farblich reduziert, fast surreal
- Ausdrucksstark, aber nicht klassisch „schön“
Wer stilistisch etwas Neues sucht, wird begeistert sein – wer eher klare Linien mag, könnte hier aussteigen.
✅ Stärken:
- Mutige, völlig neue Interpretation von Wonder Woman
- Epische Bilder & starke Monster-Ästhetik
- Feministische Power trifft auf düstere Mythologie
- Ideal für Leser:innen, die frische Impulse im DC-Kosmos suchen
❌ Schwächen:
- Emotional weniger zugänglich als andere „Absolute“-Titel
- Shermans Stil ist Geschmackssache
- Diana wirkt distanzierter als gewohnt – Identifikationspotenzial geringer
- Weniger Tiefgang im Vergleich zu „Absolute Superman“ oder „Batman“
🧾 Fazit
Absolute Wonder Woman #1 ist ein mutiger, bildgewaltiger Neuansatz, der Wonder Woman völlig neu denkt – als Tochter der Hölle, nicht der Insel.
Ein starker Auftakt, visuell und konzeptionell radikal – aber auch fordernd.
Wer offen für Experimente ist, wird hier belohnt. Wer den klassischen Ansatz liebt, wird sich umgewöhnen müssen.
➡️ Ich bleib dran – auch wenn mir Superman & Batman emotional näher gingen.